Wissen & die Generation Alpha: Geschichte erzählen
Über die Notwendigkeit einer erinnerungskulturellen Wende, an der Kindermedien großen Anteil haben sollten.
Wir leben in einer Zeit großer Umbrüche, zu denen auch gehört, dass sich das Erinnern an den Holocaust dramatisch verändern wird: Die Zeitzeugengeneration wird bald nicht mehr zur Verfügung stehen, um entscheidend dazu beizutragen, dass das große Leid, das von Deutschen angerichtet wurde, nicht vergessen wird. Schon jetzt spüren wir, wie die Ereignisse sich – nicht nur zeitlich – von uns entfernen, auch zeigen neueste Studien, dass die Konzepte, die bislang in den Schulen und in anderen Bildungseinrichtungen galten, nicht mehr ausreichen, um die junge Generation wirklich nachhaltig zu erreichen. Wir brauchen also eine erinnerungskulturelle Wende – und an dieser werden die Medien, vor allem und gerade Jugendmedien, einen großen Anteil haben müssen.
KiKA bemüht sich schon seit einigen Jahren, durch ambitionierte Formate wie „Der Krieg und ich“ oder „Triff Anne Frank“ Geschichten zu erzählen, die Geschichte anschaulich vermitteln: Ich wünsche mir sehr, dass diese Wege weiter beschritten und noch ausgebaut werden.
„Nur, wenn wir versuchen, immer wieder neu, immer wieder anders vom Holocaust und vom Nationalsozialismus zu erzählen, können wir die Empathie mit den Opfern bei Kindern und Jugendlichen herstellen, die helfen kann, dass unsere Gesellschaft nicht vergisst.“
Es sei noch einmal gesagt: Die anteilnehmende Erinnerung, die sich eben nicht durch öffentliche Rituale herstellen lässt, braucht gut erzählte Geschichten, aufwendig produzierte, historisch kontrollierte Erzählungen, die sich den Mediengewohnheiten der Jüngeren anpassen. KiKA hat alle Voraussetzungen, eine zentrale Stellung in diesem sich stets erneuernden Prozess einzunehmen.